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Familienpraxis 

Dr. Simone Lang

Laufen lernen Schreibaby

Heute gibt es einen Einblick in aktuelle Forschungserkenntnisse! Um meine Baby besser zu verstehen, ist es nötig, einen Dreischritt durchzuführen: 1.Sehen – 2.Verstehen – 3.Handeln. Wenn wir Säuglinge richtig wahrnehmen wollen, sind wir auf äußere Zeichen („Feinzeichen“) angewiesen. Allerdings sehen wir das Kind auch immer durch die von unseren eigenen Vorerfahrungen geprägte Sichtweise, unsere eigene „Brille“.

Da hast du dich aber gut abgefangen!

Fällt ein Kind beispielsweise häufig hin und die Eltern bezeichnen es in der Folge als Tollpatsch, am besten noch, weil der Vater früher auch so tollpatschig war, wird das Kind sich selbst irgendwann als einen Tollpatsch empfinden, ungeachtet der Tatsache, dass das Hinfallen ein notwendiger Prozess beim Laufenlernen ist. Das Kind übernimmt Werte, Wünsche und Hoffnungen der Eltern, um sein eigenes Verhalten zu verstehen. Es reguliert seine Emotionen dadurch, dass es Reaktionen auf die eigenen Äußerungen erhält. Sind die Reaktionen der Eltern positiv und freundlich, stellt dies einen „entwicklungsförderlichen Bezugsrahmen“ für das Kind dar.

Beispielsweise können wir beim Stolpern dem Kind die Rückmeldung geben: „Da hast du dich aber gerade gut abgefangen!“

Manchmal fehlt Kenntnis darüber, was Kinder wann leisten können

Eltern gehen oft davon aus, dass Kinder bereits im frühesten Babyalter Dinge können müssen, die sie gerade aber erst lernen. Was Kinder auch mit zwei Jahren erst lernen und noch nicht umfänglich können:

  • Babys haben noch keine Kontrolle über ihre Bewegungen, sie können andere noch nicht absichtsvoll sanft und angenehm berühren!
  • Babys können ihre Gefühle und Bedürfnisse noch nicht steuern (d.h. sie „ärgern“ ihre Eltern nicht absichtlich)!
  • Babys können sich oft noch nicht eine längere Zeit allein aufmerksam beschäftigen!

Diese Fähigkeiten bilden sich kontinuierlich heraus, wenn sie das entsprechende soziale Lernumfeld haben. Ist die Lernumgebung abwertend und verurteilend, haben sie keine Vorbilder und werden diese Fähigkeiten auch nicht ausprägen.

Dreischritt Sehen – Verstehen – Handeln

Um sich selbst und den eigenen Vorprägungen, die sich in der eigenen Sichtweise niedergeschlagen haben, auf die Schliche zu kommen, können wir bewusst einen Dreischritt vollziehen.

  1. „Sehen“: sich selbst eine typischen Konfliktsituationen in Erinnerung rufen
  2. „Verstehen“: Was kann mein Säugling schon leisten und was kommt erst später?
  3. „Handeln“: Überlegen, wie Belastungen durch Hilfsangebote reduziert werden können

Wenn Eltern beginnen, ihr Kind zu beobachten, lernen sie es immer besser zu verstehen und feinfühliger zu reagieren. Es werden mehr Signale richtig gedeutet und so Missverständnisse vermieden.

Wo kann ich das lernen?

Dafür gibt es natürlich auch Hilfestellungen, z.B. Beratungsstellen von öffentlichen oder privaten Trägern. Informiere dich gerne über die GAIMH zu der nächsten „Schreiambulanz“ in deiner Nähe oder melde dich bei mir für eine persönliche Beratung bei mir:

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