Martina Schwarzmann hat den Spruch geprägt, dass die Entscheidung zum Hausfrauendasein keine bewusste ist, sondern dass frau in diese Rolle „hineingeschwängert“ wird. Für mich sind das zwei Rollen oder auch Berufsbilder – das der Mutter, also „Erzieherin“, und das der Hauswirtschafterin. Ist schon klar, es bietet sich natürlich an, wenn das Kind klein ist und noch nicht aus dem Haus geht, dass frau so nebenbei eben auch noch das Haus ordentlich macht. Aber halt auch nur irgendwie. Ich habe jetzt das Glück oder auch Pech, dass ich wenig Freude am Kochen habe – es ist eher Nutzen zum Zweck. Naja, und die Wohnung säubern – wer macht das so wirklich gerne…
Hausarbeit aufteilen
Manche mögen trotz der Sysiphus-Arbeit eine gewisse Befriedigung im meditativen Abarbeiten von Abwasch oder Wäsche verspüren – auch ich kann das ab und zu genießen. Die Betonung liegt auf ab und zu und vor allem ohne Zwang im Nacken. Beim Thema „Kinder“ habe ich schon immer eine gewisse Neigung verspürt. (So macht es mir auch einfach Freude, mich zu bewegen. Ich bekomme da automatisch gute Laune. Mein Mann macht das mit, bekommt davon aber eher schlechte Laune, für ihn ist das anstrengend. Er isst gerne, was für mich oft mehr Nutzen zum Zweck ist.) Das Rollenbild der Hausfrau sind für mich zwei Berufe. Ich orientierte mich deshalb an der Arbeit, die das Muttersein mit sich bringt, und teile alles was unter Hauswirtschaft fällt akribisch mit meinem Mann aufg. Wobei da kein symmetrisches Verhältnis besteht. Ich bin eher die, die die Übersicht behält, die Planung macht und auf die Grundordnung achtet, er arbeitet eher die Sachen ab. Kurz und gut, wir bringen beide ein, was wir können und versuchen dabei möglichst gesund zu bleiben.
Diese flexible Aufgabenteilung kostet zugegebenermaßen Kraft – vor allem in den Anfängen, als wir erst noch herausfinden mussten, was der eine oder die andere wirklich ganz gern macht und was beide nicht mögen. Dafür ist es aber nachhaltig. Wir tun nichts so ganz ungern. Überfordernd wird es immer erst dann, wenn Krankheit dazu kommt, aber das kennen wohl alle Eltern zu Genüge.
Unterstützung in der Hausarbeit
Schon seit längerem haben wir uns zur Unterstützung einen kleinen Staubsaugerroboter angeschafft, den wir nach einem kleinen intelligenten Informationsagenten in einer Tetralogie von Tad Williams „beezle“ nennen. Dieses kleine beezle wieselt jetzt also bei uns durch den Flur und versucht sich mit seinen kleinen Fangarmen Futterkrümel in den Saugmund zu wedeln, die wir großzügig von jedem Spaziergang draußen mitbringen.
Unser Kleiner ist fasziniert. Kaum im Flur, wird mit einem Quieken mehrfach auf das kleine „Käferchen“ gezeigt, bis wir es anschalten. (Mit dem positiven Nebeneffekt, dass bei uns jetzt plötzlich jeden Tag gesaugt wird.) Ist das Kind dann nicht auf dem Arm, packt ihn allerdings ziemlich schnell die Angst vor diesem unverständlichen Wesen. Auf dem Arm ist alles wieder gut, der „sichere Hafen Mama“. So sitzen wir dann manchmal auf dem Flur, ich mache es mir auf einem Hocker bequem, der Kleine sich auf dem Schoß, fasziniert mit einem Finger im Mund. Und dann schauen wir beezle zu, wie er seine Bahnen zickzackt. Meditative Hausarbeit der ganz anderen Art.