Habe ich etwas falsch gemacht? Verstehe ich mein Kind nicht richtig? – Dazu hat die Forschung zur Schreiproblematik eine klare Antwort – Eltern von Schreibabys machen nichts anders oder gar schlechter als andere Eltern.
Du bist nicht schuld am Schreien!
Intuitive elterliche Kompetenzen sind angeboren. Das heißt, alls Eltern haben Kompetenzen in sich, ihren Kindern vor allem auch in der Zeit der ersten drei Monate nach der Geburt zu helfen. Auf die Signale, die das Kind äußert, lernen Eltern, die passende „Antwort“ zu geben und die entsprechende Befriedigung eines Bedürfnisses zu leisten.
Warum schaffen wir es dann nicht, unser Kind zu beruhigen? Was fehlt unserem Kind? Das sind die Fragen, die sich dann automatisch auftun…
Antwortversuch 1
Manchmal möchte unsere Baby gar nicht beruhigt werden, sondern möchte, das Gefühl haben, dass es so sein darf. Dass es sich nicht beruhigen muss. Dass es so sein darf, schreiend, und trotzdem geliebt wird.
Dann stellt sich vielmehr die Frage, wie können wir mit dem Schreien leben? Denn Schreien ist eine Belastung in höchstem Maße. Als Alarmsignal führt es zu messbaren Wirkungen im Stresspegel der Eltern führt, wie Herzrasen, Anstieg des Blutdrucks, Schweißausbrüche, nervliche Anspannung und Erregung. Wie können wir üben, in den Schreiphaen ganz bei uns zu bleiben, um unserem Kind beistehen zu können, wäre dann die weiterführende Frage.
Antwortversuch 2
Im Gegensatz zu einem Kind, das sich trösten lässt, führt exzessives Schreien selbst für kompetente und erfahrende Eltern zu schwer zu bewältigenden Situationen. Unstillbares Schreien kann positiv bewältigt werden, fordert aber ungleich mehr innere und äußere Ressourcen, vor allem von der Mutter. Mütter müssen frühzeitiger die Bedürfnisse des Babys erkennen und viel früher dem einem unstillbaren Schreizustand vorgebeugen als andere Mütter. Sie muss viel häufiger das Schreien mit dem Kind durchstehen. Schreikinder sind also „Fortgeschrittenenbabys“.
Antwortversuch 3
Überlastung ist der Hauptfaktor für eskalierende Schreisituationen.
1.Wenn das Kind nicht auf die intuitiven elterlichen Beruhigungsangebote reagiert wie erhofft, kommt es kommt zu Missverständnissen. Die gescheiterte Interaktion verunsichert Mama und Kind. Dies kann zu einer Negativspirale werden.
2.Das soziale Umfeld belastet statt zu unterstützen. Um wieder in Engelkreise der Interaktion zu kommen, lohnt es, sich auf allen Ebenen zu entlasten.
Selbstfürsorgen
Wenn es der Mama gut geht, geht es auch dem Kind gut. Wo finde ich Unterstützung?
- Im Haushalt
- Beim Kochen
- Wo sind Kontakte zu hilfreichen Personen?
- Wo sind die Fenster für Schlaf und Ruhe?
Dann können auch die intuitiven elterlichen Fähigkeiten wieder Raum bekommen, um sich zu entfalten.