Vielleicht klappt das Einschlafen und Trösten öfter mal mit einem monotonen Geräusch, vielleicht hilft das Pucken in der Nacht oder das Wippen in der Federwiege. Viele Eltern mit Schreibaby haben bereits nach einigen Wochen schon viele Erfahrungen mit Beruhigungsversuchen gesammelt. Trotzdem sind die Tage und Nächte noch immer unglaublich anstrengend. Es gibt immer wieder Tage, an denen das Kind sich nicht beruhigen lässt und eingeschrieen und überanstrengt irgendwann „aufgibt“, um dann wieder viel zu früh aufzuwachen.
So geht die Suche nach den Ursachen und nach den möglichen Hilfen immer weiter…
Was aber sollten Eltern auf jeden Fall vermeiden?
Fehler Nummer 1: Sich keine Hilfe suchen
Die Zeit mit einem Schreibaby kann nur mit Hilfe bewältigt werden. Dabei gibt es verschiedene Bereiche, in denen angesetzt werden kann. In der direkten Arbeit mit dem Kind ist die Mutter oft die Expertin. Alles was darum herum, um diese Kernarbeit, die „Beziehungsarbeit“ geleistet werden muss wie Haushalt, Einkaufen, kann delegiert werden. Es gibt beispielsweise ein Projekt, das „Wunschgroßeltern“ genannt wird oder auch wellcome (www.wellcome-online.de). Hier helfen Menschen, die ihre Kernfamilie nicht vor Ort haben und gerne unterstützen möchten ein Vierteljahr lang bei allem, was nötig ist.
Fehler Nummer 2: Die Negativspirale
Versuche ich, alles alleine zu schaffen, kann es passieren, dass über die Wochen und Monate permanenten Schlafentzugs die Beziehung zu dem Baby leidet. Der Mutter wird auf ihre Beruhigungsbemühungen zu wenig positives Feedback von dem Baby gegeben. Aus anfänglicher Hilflosigkeit können sich Hassgefühle entwickeln, in denen das Baby in Schreiphasen beispielsweise beschimpft wird.
Im Gegensatz dazu entwickeln sich Engelskreise der Kommunikation, wenn die Mutter:
- die Bedürfnisse des Kind abklärt, so dass das Schreien weder an Hunger, Müdigkeit oder einem anderen Grundbedürfnis liegt
- sich selbst zu entspannen versucht, um dem Schreien und dem Leid des Kinder „zuzuhören“ und „einfach“ da zu sein
- wenn die eigene Entspannung nicht möglich ist, effiziente Wege findet, das Kind zu beruhigen
Über den Charakter von Engelskreisen habe ich auch einen eigene Blogartikel geschrieben.
Fehler Nummer 3: Die Chance verpassen
Unser Schreibaby zwingt uns in besonderer Weise dazu, es zu verstehen. Es fordert unglaublich viel Aufmerksamkeit. Wir MÜSSEN uns permanent mit dem Kind beschäftigen. Diese intensive Zeit hat ihren eigenen Ertrag einer engen Bindung an das Kind. Wenn wir die Zeit einfach „nur durchstehen“ wollen verpassen wir das, was wir durch diese intensive Auseinandersetzung lernen, die für jede Mutter und jeden Vater anders sein können.
Ich kann nur von meinem Ertrag sprechen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Grundbedürfnisse wahrzunehmen und erfüllen – bei mir und bei meinem Kind. Und ich habe emotional erfahren, was innigliche Momente mit meinem Kind sind, die ich auch heute noch nach acht Jahren wahrnehmen kann.